Fortsetzung Interview mit dem Gesellschafter Sven Pieron

 

Viele Wissen, dass das InnoCent günstige Büroräume für Existenzgründer zur Verfügung stellt. Aber wie sieht das Angebot der in 2010 neu gebauten Maschinenhalle aus? An wen richtet sich das Angebot? Und an wen muss sich derjenige wenden, wenn er hier eine Kooperation anstrebt?

Natürlich wären weitere Kooperationen denkbar und anstrebenswert; man müsste das natürlich in Einklang bringen mit: wie sind die Räumlichkeiten heute ausgebucht, welche Möglichkeiten hat man und was braucht denn der Neue oder der Interessent überhaupt? Das müsste man in einem Gespräch vertiefen, aber das geht nur mit der Geschäftsführung vom InnoCent. Da sind wir als Gesellschafter etwas außen vor.

 

Haben Sie ebenfalls in der Vergangenheit oder aktuell ein Projekt in der Maschinenhalle des InnoCent? Wenn ja, können Sie hier Details verraten?

Nein, wir als Federnhersteller haben kein Projekt wahrnehmen können, weil wir einfach eine Prüfstelle in der Form nicht benötigen. Wir haben unsere Prüfmittel – diese verfügen wir hier in unseren Räumlichkeiten und das reicht für uns und für das was wir aktuell benötigen total aus.

 

Im Zuge der Vorbereitung auf dieses Interview habe ich gesehen, dass Sie auch mit der Westfälischen Hochschule zusammenarbeiten. Da geht es dann eher um das große Thema Qualitätssicherung. Können Sie hierzu Details verraten.  

Genau. Wir arbeiten also tatsächlich sehr eng mit der Westfälischen Hochschule insofern zusammen als das ja ein Schwerpunkt das Thema Maschinenbau in Bocholt ist und natürlich haben wir den Nutzen der Hochschule als Firma Pieron insofern wahrgenommen als dass uns viele Prüfeinheiten zur Verfügung gestellt wurden, entwickelt wurden – mit uns zusammen, die uns also heute sehr helfen, um die defizilen Ansprüche der Kunden überhaupt messbar machen zu können. Bis ins Hundertstel, Tausendstel. So etwas waren wir früher nicht in der Lage zu messen, heute sind wir in der Lage dies zu messen – direkt an der Maschine im Produktionsprozess. Und da hat uns die Fachhochschule schon sehr geholfen: ja. Und ich sagte vorhin ja einleitend, dass die Firma Pieron nicht dem InnoCent beigetreten ist, weil man Geld verdienen möchte, sondern es ist für uns als Mittelstand hier in Bocholt einfach auch wichtig, seinen Namen zu präsentieren, bekannt zu sein, weil oft ist es ja so, dass gerade die jungen Leute nach dem Studium Unternehmen suchen, auch hier in der Region, um das Gelernte auch anzuwenden. Dann ist es natürlich schön zu wissen: da gibt es zwei, drei, vier, fünf Mitarbeiter, Unternehmen die sich nicht nur speziell in der Hochschule engagieren, sondern eben auch dem InnoCent positionieren – da fragen wir doch mal nach. Ja, und somit haben wir auch die Nähe zur Westfälischen Hochschule gesucht, weil auch viele Studenten, auch während ihrer Studienzeit, zu uns kommen: Praktika machen, erste Erfahrungen sammeln und dann ihr Wissen – ihre neuesten Technologien – uns zu präsentieren und da haben wir einen absoluten Mehrwert durch. Das ist eigentlich auch der Grundgedanke warum Pieron – warum damals meine Mutter gesagt hat: wir möchten dort mitmachen, um halt eben auch den Standort Bocholt zu sichern, um den Standort der Westfälischen Hochschule in Bocholt zu sichern und um jungen Leuten eben die Möglichkeit zu geben hier zu bleiben in der Region. Und nicht nach München zu müssen, nach Berlin zu müssen in die Großstädte zu müssen, sondern wir sind bzw. in Bocholt sind auch interessante Arbeitgeber und da versuchen wir zu zugehören. Das ist so der Kernpunkt.

 

Sie sind ja einer von mehreren Gesellschaftern. Wie kam es damals zur Initialzündung der Gründung der InnoCent GmbH? Und wie sieht heute die Zusammenarbeit mit den anderen Gesellschaftern aus?

Die Stadt Bocholt und die Wirtschaftsförderung des Kreises Borken haben sicherlich den Grundgedanken an so ein Projekt wie der InnoCent Bocholt entwickelt und sind dann auf hiesige Unternehmen zugegangen, um dieses Projekt sowohl finanziell als auch persönlich zu unterstützen.

Die Zusammenarbeit heute mit den anderen Gesellschaftern ist positiv, da man sich gegenseitig persönlich kennt und auch privat und geschäftlich zusammenarbeitet. Diese Vertrauensbasis setzt sich in der InnoCent Bocholt GmbH weiter fort.

 

Wie zufrieden sind Sie mit dem aktuellen Status quo?

Sehr zufrieden. Der Grundgedanke besteht eben nicht darin Geld in das InnoCent gesteckt zu haben, um einen wirtschaftlichen aha-Effekt zu erzielen, sondern wir wußten das ist gut angelegtes Geld, weil wir den Namen Pieron präsentieren und das Unternehmen Pieron bekannt bleibt bei den jungen Leuten und sich für den Wirtschaftsstandort Bocholt engagiert.

Wenn man die Entwicklung vom InnoCent sieht mit den zwei Erweiterungen nach dem Neubau kann man damit sehr zufrieden sein. Des Weiteren sind für die Zukunft interessante Dinge geplant. Wir als Unternehmen Pieron sind vollends zufrieden mit der Entwicklung des InnoCent.

 

Gibt es bereits Planungen bzw. Überlegungen den nächsten Meilenstein im Bereich InnoCent zu setzen? Was halten Sie von den neu errichteten Co-Working-Spaces? Wäre so etwas auch für das InnoCent interessant?

Wir versuchen weiterhin Ideen zu entwickeln, wie man das InnoCent auch weiterhin für Gründer interessant gestalten kann und wie man weitere Entwicklungen berücksichtigen kann. Hierzu gehört sicherlich auch das Thema Digital Hubs mit dem man versucht in Bezug auf Digitalisierung junge und innovative Menschen zusammenzubringen. Dies spiegelt absolut den Grundgedanken vom InnoCent wieder Gründungswilligen günstige Räumlichkeiten zur Anmietung zur Verfügung zu stellen, damit diese ihre geschäftlichen Ideen verwirklichen können.

Hierbei müsste man überlegen neu zu bauen bzw. das InnoCent zu erweitern, damit für die sogenannten Co-Working-Arias die dafür benötigen neuen Strukturen geschaffen werden, um einen offeneren Austausch der Mieter zu ermöglichen.

 

Sie führen ein erfolgreiches mittelständisches Familienunternehmen. Haben Sie für angehende Existenzgründer einen Tipp, damit diesen ebenfalls eine erfolgreiche Gründung gelingt?

Man muss grundsätzlich eine gute Idee haben und dies ist in der heutigen Zeit schon schwierig genug. Darüber hinaus benötigt man natürlich auch Mut und genau hierbei soll das InnoCent helfen, dass man als Gründer mit geringen Kosten starten kann bevor man gleich mit einem eigenen Firmengebäude, eigenen Angestellten und eigenem Firmenauto startet. Man bietet jungen Gründern im InnoCent die Chance erst einmal klein anzufangen und kann seine Produkte dann vermarkten, diese vorantreiben und weiterzuentwickeln, um dann den Markt immer weiter zu erschließen.

Um ein Unternehmen erfolgreich weiterzuführen gehört vieles dazu. Ob man dies wirklich kann, entscheidet sich erst nach vielen Jahren, da man hierfür viele Kompetenzen benötigt wie Mitarbeiterführung, strategisches Denken - wie richte ich mein Unternehmen heute schon aus, damit es in 5 oder 10 Jahren noch eine Daseinsberechtigung hat, globale Entwicklungen vorauszusehen, seine Produkte bzw. Dienstleistungen immer weiter den Bedürfnissen der Kunden anzupassen und auszurichten.

Die Pieron GmbH gibt es mittlerweile seit 95 Jahren und ich gehe fest davon aus, dass wir in 5 Jahren unser 100 jähriges Firmenjubiläum feiern können, da wir die letzten Jahrzehnte seit der Gründung dafür gearbeitet haben.

 

Vielen Dank für die Unterhaltung!

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